Gespräch mit Stephan Friebel, Standortleiter Halle

Entdecken Sie die einzigartigen Eigenschaften der Anlage von Radial, wie es Stephan Friebel, der für den Betrieb in Halle verantwortliche Standortmanager, erläutert.

Die von Ihnen verwaltete Anlage von Radial befindet sich in einer strategischen Lage. Welche Vorteile bringt dieser Standort?

Deutschland liegt im Herzen Europas, und Halle ist im Herzen Deutschlands. Wir sind ganz in der Nähe einiger der größten Logistikzentren in Deutschland, wie DHL, Hermes und DPD. Diese Zentren sind nicht mehr als 20 Minuten von uns entfernt, was ein großer Vorteil ist, wenn es um die Lieferzeiten für Transporteure geht. Die unmittelbare Nähe zu nationalen und internationalen Knotenpunkten ermöglicht späte Annahmeschlusszeiten, sowie eine 24-Stunden-Zustellung in ganz Deutschland und Osteuropa.

Diese Nähe, zusammen mit unserem halbautomatisierten Lager, erhöht unsere Effizienz erheblich.

Wie groß ist das Fulfillment-Center in Halle?

Wir haben das Erdgeschoss, welches 25.000 Quadratmeter groß ist, in drei Einheiten unterteilt, einschließlich eines Zwischengeschosses. Insgesamt verfügen wir mit dem Zwischengeschoß über 55.000 Quadratmeter Logistikfläche und mehr als 300.000 Behälterstandorte.

Diese Einrichtung ist ideal für E-Commerce-Unternehmen in der Mode-, Kosmetik- und Schmuckbranche.

Welche Investitionen wurden getätigt, um die Effizienz dieses Lagers zu erhöhen?

Wir bieten eine Kombination aus manuellen und automatisierten Arbeitsgängen, welche unser Engagement für Effizienz und Produktivität widerspiegelt. In den letzten Jahren haben wir erhebliche Investitionen in unser Fördersystem getätigt, welche sich auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Das Fördersystem rationalisiert unsere Arbeitsabläufe, indem es unseren Mitarbeitern ermöglicht, in den ihnen zugewiesenen Bereichen zu bleiben und die Artikel effizient zu handhaben, indem sie sie kommissionieren oder weglegen und auf das Förderband stellen. Von dort aus gelangen die Artikel nahtlos zu unserem Sortiersystem, wo die Bestellungen umgehend ausgeführt und an den Packtisch geliefert werden.

Unsere Investition optimiert die Arbeitszeit, indem sie die Bewegung im Lager minimiert und so die Gesamteffizienz verbessert. Dieser optimierte Ansatz ermöglicht es uns, wettbewerbsfähige Preise zu bieten und gleichzeitig bemerkenswerte Servicestandards für unsere Kunden aufrechtzuerhalten.

Wie managen Sie die Flexibilität der Belegschaft?

Derzeit beschäftigen wir 170 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb. Wir sind jedoch flexibel und können uns je nach Volumen anpassen. In Spitzenzeiten können wir auf drei Schichten erweitern und 24/6 arbeiten.

Aufgrund der schwankenden Nachfrage arbeiten wir mit einer lokalen Arbeitsagentur zusammen. Wir planen zwar mit Prognosen, aber Flexibilität ist entscheidend. Ich empfehle, eine Stammbelegschaft von 10-15 % aufrechtzuerhalten, die durch Zeitarbeiter ergänzt wird.

Das ist besonders wichtig, weil montags und dienstags die Bestellungen vom Wochenende sehr hoch sind und wir bis zum Ende der Woche alle wichtigen Bestände für den Verkauf bereit haben wollen. Der Ausgleich des Volumens mit Leiharbeitern hilft uns, diese Arbeitsbelastung effektiv zu bewältigen.

Welche Schritte unternehmen Sie, um Ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern?

Unser Ziel für die Zukunft ist es, noch umweltfreundlicher zu werden. Wir erforschen verschiedene Möglichkeiten, wie z. B. die Investition in Solarpaneele.

Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in der gesamten Anlage wird der Energieverbrauch stark minimiert. Darüber hinaus sorgen Bewegungs- und Präsenzerfassungssysteme dafür, dass die Beleuchtung in den Kommissioniertürmen, den Gemeinschaftsbereichen und an den Förderbändern nur bei Bedarf eingeschaltet wird.

Wir minimieren den Verpackungsaufwand mit einem „Verpacken auf Anfrage“-System, empfehlen unseren Kunden nachhaltige Methoden und ermutigen sie zur Verwendung von 100 % recycelbarem Kunststoff, Kartons aus Gras oder anderen umweltfreundlichen Materialien. Wir betonen immer wieder, wie wichtig es ist, jetzt umzusteigen, denn bis 2030 wird Plastik in der EU verboten sein.